Kommunikation in Zeiten von Covid-19
Erinnern Sie sich noch an den letzten Workshop mit zwanzig
und mehr Teilnehmenden? Mit Flip-Chart, Pinwand, Moderations-Kärtchen und
vielem mehr? Nein? Ich auch nicht. Das Virus hat uns bewusst gemacht, wie
wichtig, ja «systemrelevant» vor allem die interne Kommunikation ist. Plötzlich
schossen Covid-19 Taskforces in allen Unternehmen wie Schneeglöcklein im
Frühling aus dem Erdboden, mussten Abteilungs-übergreifende Teams gebildet
werden, die sich täglich, wöchentlich beratschlagten, was man den Mitarbeitenden
kommunizieren müsse. Orientierung war gefragt. Vor allem, als auch noch
Homeoffice zur Pflicht wurde. Wie kann man die Teams informiert halten? Wie die
IT-Infrastruktur aufrüsten, Anwendungen von Zoom, MS-Teams schulen? Wichtig für
Kommunikations-Verantwortliche war, schnell zu handeln. Hier zeigte sich, wer die
interne Kommunikation schon vor dem Virus als strategisch bedeutend erachtet
hatte und demnach pflegte.
Doch welche Ziele verfolgt man mit interner Kommunikation?
Eine Untersuchung der Schule für Kommunikation und Management (SCM) hat
folgendes ergeben: 63,7% der Befragten erachten die Förderung von Identifikation
und Mitarbeiterbindung als wichtigstes Ziel. An zweiter Stelle steht
die Schaffung von Verständnis für Unternehmensziele, Strategie, Prozesse und
Entscheidungen bei den Mitarbeitenden (52,7%). Dicht gefolgt werden diese
beiden Ziele von der Vermittlung der Unternehmenswerte bzw. -kultur (46,8%),
der Förderung des Wissenstransfers (46,3%) und der Ermöglichung von Dialog und
Feedback (45,8%).
Zumindest die ersten drei, wichtigsten Ziele sind im
Homeoffice akut gefährdet. Interner Austausch und interne Kommunikation wurde nicht
nur in Workshops, Team-Sitzungen gepflegt, sondern auch beim Kaffeeautomaten,
in der Pause, in der Kantine, beim Team-Event. Das alles fehlt seit einem Jahr
und wird noch länger fehlen. Daher ist es Zeit, den Fokus auf andere, moderne
Formen der internen Kommunikation zu legen: regelmässige, professionelle
Livestreams, wöchentlicher CEO-Newsletter, ZOOM-Apéros, Erklär-Videos, (CEO-)
Dialog-Stunde etc. Covid-19 hat einen Digitalisierungsschub in vielen
Unternehmen gebracht und zu einer dauerhaften Veränderung des
Kommunikationsverhaltens geführt. Die sozialen Medien, die
Streaming-Videodienste sind stark gewachsen. Den «Digital Boost» gilt es für
die interne Kommunikation zu nützen.
Wichtig bei all dem ist aber ein «guter Mix aus
Informations-, Dialog- und Austauschformaten» (N.Schulz) zu finden. Die
Pandemie bietet gerade für die interne Kommunikation auch Chancen. Wir helfen
Ihnen, sie zu packen.
Reinhard Frei
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